Warum verhält sich meine Katze so….?

Warum verhält sich meine Katze so….?

 

Obwohl jede Katze ein Individuum ist, verhalten sie sich doch in bestimmten Situationen aus ebenso bestimmten Gründen ganz ähnlich. Manchmal zeigen unsere Katzen Verhaltensmuster, die schwierig zu deuten sind und zur Verwirrung ihrer Besitzer führen.

Hier finden Sie eine Auswahl der am häufigsten von Katzenliebhabern gestellten Fragen, deren Antworten einen Einblick ins Verhalten Ihrer Lieblinge geben.

 

Warum schnurren Katzen?

Schnurren ist ein einmaliges Geräusch, dessen Mechanismus bis heute nicht vollständig geklärt werden konnte. Nicht nur die Hauskatze ist in der  Lage zu schnurren, auch viele der großen Raubkatzen können diese Vibration erzeugen.

Die Katzenmutter signalisiert ihren Welpen durch leises Schnurren, dass sie wieder zurück im Bau ist, ohne die Aufmerksamkeit anderer Jäger zu erregen; die Welpen antworten ebenfalls schnurrend und beginnen zu saugen.

Schnurren ist aber nicht nur Ausdruck von Wohlbefinden, Katzen schnurren auch wenn sie krank oder verletzt sind, hierzu gibt es verschiedene Erklärungsansätze: Das Stressschnurren unterscheidet sich in der Frequenz vom Wohlfühlschnurren, diese Frequenz könnte den Heilungsprozess stimulieren oder die Katze tröstet sich durch ihr Schnurren in einer Situation, in der sie sich sehr verletzlich fühlt.

 

Warum reiben Katzen ihren Kopf an den Beinen ihrer Besitzer?

Katzen leben in einer Welt, in der Gerüche eine entscheidende Rolle spielen. Alle Mitglieder ihres Sozialverbandes, genauso wie Möbelstücke oder Grenzpunkte des Territoriums, werden mit dem individuellen Duft der Katze versehen. Die Duftdrüsen befinden sich im Kopfbereich, am Körper oder am Schwanz der Katze. Wenn sich Ihre Katze also an Ihren Beinen reibt, tut sie dasselbe, als würde sie eine andere Katze begrüßen.

Katzen reiben gern ihre Köpfe aneinander; da beim stehenden Zweibeiner der Kopf für die Katze unerreichbar ist, nimmt sie mit den Beinen vorlieb. Manche Katzen stellen sich auf die Hinterbeine, um so nah wie möglich an den Kopf ihres Besitzers zu kommen. Wenn die Katze sich genug an Ihnen gerieben hat, zieht sie sich zurück und beginnt sich zu putzen, um Ihren individuellen Duft in allen Facetten zu genießen.

 

Wieso interessiert sich meine Katze so für Leute, die eigentlich gar keine Katzen mögen?

Das hat mit der Körpersprache zu tun. Wenn eine Katze den Raum betritt, zieht sie die Aufmerksamkeit aller Katzenliebhaber auf sich: Sie starren sie an, strecken ihre Hand aus, gehen vielleicht auf die Katze zu und versuchen sie anzulocken.

Jemand, der keine Katzen mag, möchte sich am liebsten unsichtbar machen, damit die Katze ihn nicht bemerkt, verhält sich ruhig und still und wirkt so deutlich weniger bedrohlich und lädt damit unfreiwillig die Katze zu weiteren Erkundungen ein.

 

Wieso bringen Katzen tote Beutetiere mit nach Hause?

Eine Katze ist und bleibt ein Raubtier. Wir können in der Zucht noch so sehr darauf bedacht sein, die niedlichen Verhaltensweisen unserer Katzen zu fördern, sobald sich die Gelegenheit  bietet, erwacht der Jäger in unseren Stubentigern. Obwohl die Katze zu Hause genug Nahrung bekommt, kann das ihren Enthusiasmus zu jagen höchstens dämpfen, aber nicht ganz ausschalten. Wenn sie Beute mit nach Hause bringt, zeigt es, dass sie ihr Zuhause als sicheren Ort zur Aufbewahrung und zum Verzehr ihrer Schätze ansieht.

Wenn die Katze älter wird, lässt der Jagdtrieb meistens nach.

 

Warum spielen Katzen mit ihrer Beute?

Man vermutet, dass Katzen mit größeren und damit gefährlichen Beutetieren, wie z.B. Ratten, eher spielen, um sie zu stellen ohne von ihnen gebissen zu werden.

Ebenfalls denkbar ist, dass die Katze nicht gelernt hat, ein Beutetier kurz und schmerzlos zu töten und deshalb mehrere Anläufe benötigt. Damit die Jagd interessant bleibt, muss die Beute sich bewegen und ein Herumwerfen durch die Katze sorgt für diese Bewegung.

Vielleicht hat die Katze aber auch einfach nur Spaß daran, mit Ihren Opfern zu spielen.

 

Warum schnarren Katzen bei Erregung?

Schnarren tritt meist auf, wenn die Katze draußen etwas Spannendes fixiert, z.B. einen Vogel, selber aber drinnen ist und das Objekt der Begierde somit unerreichbar ist. Das schnarrende Zähneklappern drückt dann Erregung und/oder Frustration aus.

 

Wieso rollt sich meine Katze gerne auf den Rücken und präsentiert ihren Bauch, kratzt mich aber sofort, wenn ich ihn streichle?

Dieses Verhalten erscheint uns sehr widersprüchlich, weil wir es falsch interpretieren.

Es ist ein Zeichen von Vertrauen, wenn die Katze uns ihren schutzlosen Bauch präsentiert. Trotzdem wird jede physische Annäherung in dieser verletzlichen Lage als potentielle Bedrohung angesehen und führt zur Abwehr. Unter Katzen bedeutet das Rollen auf den Rücken auch die Aufforderung zum Spielen, was meist ebenfalls in wilder Rauferei endet.

Man sollte der Versuchung, seiner Katze den Bauch zu kitzeln, also in beiden Fällen besser widerstehen…

 

Wieso miauen einige Katzen mehr als andere?

Forscher haben 19 verschiedene Sprachmuster bei der Katze identifiziert, viele Katzen fügen in der Kommunikation mit Ihrem Besitzer aber noch eine individuelle Note dazu.

Man unterscheidet drei Arten von Geräuschen: das Schnurren oder „Zwitschern“, welches Katzen zur Begrüßung ihrer Lieblingsmenschen verwenden, Angstlaute wie Fauchen oder „Knurren“ und schließlich Miauen. Miauen beherrschen die Katzen je nach Grundstimmung in vielen Facetten.

Nicht jede Katze ist „redselig“, manche Rassen, wie z.B. die Orientalen, haben ein ausgeprägtes Kommunikationsbedürfnis. Teilweise können wir die Redelust unserer Katze durch häufige Ansprache oder bestimmte Reaktionen fördern: Miaut die Katze und wir antworten entweder mit Lauten oder einer Belohnung, z.B. Futter, lernt die Katze schnell dass sie durch Miauen Aufmerksamkeit bekommt und nutzt das gern zu ihren Gunsten.

Besonders reizvoll ist das scheinbar tonlose Miauen, von dem wir nur die Mundbewegung sehen, die Frequenz des Tons ist für das menschliche Gehör nicht hörbar.

 

Warum haben Katze teilweise „verrückte Momente“?

Wild lebende Katzen verbringen einen großen Teil des Tages mit der Jagd, sei es die eigene Beutejagd oder das Verhindern des eigenen Gejagtwerdens. Ihr Tag ist also von Adrenalin treibenden Beschäftigungen geprägt.

Der typische Tagesablauf einer Wohnungskatze ist im Gegensatz dazu eher langweilig und bietet wenig Möglichkeiten zum Energieverbrauch. Manchmal – meist ohne Vorwarnung – bricht die Energie aus unseren Katzen heraus und sie inszenieren eine „Fantasiejagd“ mit fliegendem Rollenwechsel zwischen Jäger und Gejagtem. Sie saust durch das Haus mit buschigem Schwanz und geweiteten Pupillen, bevorzugt in der Dämmerung oder nachts, wenn Katzen meist aktiver sind. Laute Geräusche oder ein Besuch auf der Katzentoilette können der Auslöser sein.

Wenn Ihre Katze das nächste Mal den Blick zur Zimmerdecke hebt, bevor sie „wild“ wird, machen Sie sich keine Sorgen: Sie muss nur ein bisschen überschüssige Energie loswerden..

 

Warum versuchen Katzen ihr Futter zu verscharren?

Manche Katzen scharren um ihren Futter- und Wassernapf als würden sie ein „Geschäft“ auf  der Toilette verdecken wollen.

Es gibt verschiedene Theorien, warum sie das tun könnten: Wenn die Katze nicht die gesamte Mahlzeit auf einmal fressen möchte, versucht sie, sie zuzudecken, um sie für später aufzubewahren. Eine andere Theorie lautet, dass die Katze den Geruch ihres Futters wenig verlockend findet und ihn so zu überdecken versucht.

Wenn Sie dieses Verhalten Ihrer Katze stört, füttern Sie häufiger kleine Portionen oder versuchen Sie es mit einem Futterwechsel.

 

Warum massieren Katzen ihre Besitzer mit ihren Pfoten?

Neugeborene Kätzchen sind absolut hilflos ohne ihre Mutter, deren Milch ihre einzige Nahrungsquelle ist. Während sie an den Zitzen der Mutterkatze saugen, stimulieren sie die Milchbildung durch abwechselnde zarte Tritte mit den Vorderbeinen.

Wenn Ihre Katze diese Massagebewegung auf Ihrem Schoß oder auf Ihrer Brust ausführt, während Sie schmusen, zeigt sie, dass sie die Innigkeit ihrer Beziehung zu Ihnen an die Vertrautheit, die sie einst als winziges Kätzchen erfuhr, erinnert.

Manche Katzen gehen sogar so weit, dass sie unkontrolliert sabbern in Erwartung einer Milchmahlzeit, die ursprünglich mal mit diesem Milchtritt verbunden war.

Viele Katzen zeigen die Verhaltensweise nicht mehr, wenn sie erwachsen sind. Manche behalten die Gewohnheit jedoch ein Leben lang bei, besonders wenn sie sich bei Ihrer Bezugsperson sehr sicher fühlen oder wenn sie eine besonders flauschige Decke unter den Pfoten haben.

 

Wieso mögen Katzen keine Autofahrten?

Katzen verlassen ihre vertraute Umgebung nur sehr ungern. Anders als bei Hunden, reicht die alleinige Anwesenheit ihrer Besitzer nicht aus, damit sie sich sicher fühlen. In einer neuen Umgebung, wie hier dem Auto, können sie nur schwer vorhersehen, was passieren wird.

Katzen sind auch sehr sensibel gegenüber den ungewohnten Bewegungen eines Autos, ihr Gleichgewichtssinn ist sehr scharf und sie empfinden ein fahrendes Auto als unangenehm; dadurch sind sie nicht Herr der Lage. Außerdem macht das Auto fremde Geräusche und riecht ungewohnt.

Wenn junge Kätzchen im Alter von 2 bis 7 Wochen während ihrer Hauptprägephase ans Autofahren gewöhnt werden, tolerieren sie es im Erwachsenenalter meist viel besser.

Aber auch im Erwachsenenalter kann die Katze noch lernen, das Autofahrten kein Himmelfahrtskommando sind. Training ist alles!

 

Was bedeutet es, wenn der Schwanz meiner Katze buschig wird?

Katzen besitzen die Fähigkeit die Haare ihres Schwanzes und Rückens im rechten Winkel aufzustellen. Die Katze erscheint dadurch größer, als sie eigentlich ist und sie nutzt es gemeinsam mit aufgekrümmtem Rücken und kauernder Haltung als passiven Abwehrmechanismus gegenüber unbekannten Katzen.

Wenn sich eine Katze plötzlich erschreckt, stellt sie instinktiv die Haare ihres Schwanzes  buschig auf, bevor sie die vermutete Gefahr näher untersucht.

 

Wieso trinken Katzen gerne aus dem Wasserhahn?

Für eine Katze gehören Hunger und Durst nicht zusammen, deshalb finden Katzen es verwirrend, wenn sie ihren Wassernapf direkt neben dem Futternapf finden. Einige Katzen tolerieren die ungewöhnliche Anordnung sehr schnell, andere verschmähen das Wasser aus ihrem Napf und suchen sich lieber alternative Wasserquellen.

Wasserhähne, Wassergläser, Blumenvasen  und Aquarien sind zwar beliebte Durstlöscher, besser ist es jedoch, der Katze ihren Trinknapf in einigem Abstand von ihrem Futternapf anzubieten.

Manche Katzen bevorzugen fließendes Wasser; in diesem Fall ist es praktischer, einen  handelsüblichen Trinkbrunnen für die Katze anzuschaffen, als ständig einen Wasserhahn tropfen zu lassen.

Die Hauptsache ist, dass die Katze zum Trinken angeregt wird.

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