NEU: Vorsicht, auch unsere Nahrungsmittel können für Katzen giftig sein!

NEU: Vorsicht, auch unsere Nahrungsmittel können für Katzen giftig sein!

Können Katzen durch menschliche Speisen vergiftet werden? In diesem Monat erklärt iCatCares „Katzen sollen sicher bleiben“ – Kampagne die (geringen) potentiellen Risiken, die menschliche Speisen für Katzen darstellen können.

Da Hunde normalerweise viel größere Mengen dieser Nahrung zu sich nehmen, sind sie viel eher gefährdet.

Manche menschlichen Lebensmittel tragen ein potentielles Vergiftungsrisiko für Haustiere, obwohl schwere Vergiftungen bei Katzen sehr selten sind.

Katzen gelangen an unangemessene Speisen durch ihre Neugier oder weil ihr Besitzer sie damit füttert. Außerdem ist Nahrung im Heim immer zugänglich und oft auch falsch gelagert oder liegt unbeaufsichtigt herum. Katzen erforschen auch Einkaufstüten, Obstschalen oder Mülleimer. Ebenso versuchen Kinder Katzen alle möglichen Nahrungsmittel zu füttern.

 

Alkohol

Der Alkohol in Bier, Wein und Schnaps ist Ethanol und wird auch gefunden in Desinfektionsmitteln und alkoholischer Handdesinfektion. Fälle von Ethanolvergiftung bei Hunden und Katzen sind selten. Die Wirkung von Ethanol auf Tiere entspricht der auf Menschen. Ethanol dämpft das Zentralnervensystem und die Symptome treten rasch auf ( nach 1 – 2 Stunden). Erbrechen ist häufig (das Erbrochene riecht alkoholisch), Durchfall, Erregbarkeit und Aufregung, dann folgen  Apathie, Desorientierung, Vokalisation (Lautgebung) und Müdigkeit. In schweren Fällen (selten bei Katzen) können Koma auftreten, Hypothermie (zu niedrige Körpertemperatur), Harnträufeln/Inkontinenz und Atemnot. Nach einer schweren Intoxikation hat die Katze in der Erholungsphase einen „Kater“ (apathisch, lethargisch). Die betroffenen Tiere können nur unterstützend durch einen Tierarzt  behandelt und überwacht werden.

 

Schokolade

In Schokolade findet man Theobromin, das für die meisten Tiere giftig ist. Es gibt nur wenig Informationen über die Dosis, die nötig ist, eine Katze zu vergiften. Die Menge, die nötig ist um eine Katze mit durchschnittlichem Gewicht (4 kg) zu töten, liegt bei 560g Milchschokolade oder 140g dunkler Schokolade. Doch auch kleinere Mengen können Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Weiße Schokolade enthält weniger Theobromin und es ist daher unwahrscheinlicher, dass sie eine Vergiftung verursacht. Anzeichen einer Theobrominvergiftung sind: Erbrechen, Durchfall, massiver Durst, Lethargie, Verwirrung, Apathie und Hyperaktivität.

In den bei Katzen seltenen schwereren Fällen sieht man schnellere Atmung, Durchfall, Zittern, Krämpfe und Herzrhythmusstörungen.

 

Lauchgewächse/Zwiebeln

Die Pflanzen der Lauchgruppe umfassen Lauch, Knoblauch, Zwiebeln, Frühlingszwiebeln und Schnittlauch. Man findet sie in vielen Lebensmitteln, z.B. Suppen, Babynahrung, in Gewürzmischungen, Brühwürfeln, Saucen, Marinaden, in Chutneys, eingelegtem Gemüse, in Fertignahrung und vielen stark gewürzten Produkten. Das Erhitzen dieser Pflanzen reduziert ihre Giftigkeit nicht.

Zwiebelvergiftung bei Katzen ist selten und es scheint, dass Katzen Zwiebeln nicht schmecken. Vergiftungen sind aufgetreten wenn Tiere Suppen oder Mahlzeiten mit Fleischaromen gegessen haben . Die Folge ist Anämie (Blutarmut). Diese kann auftreten nach einer großen Dosis oder wiederholten kleinen Mengen des Giftes.

Die Anzeichen für Zwiebelvergiftung variieren. Falls eine große Menge gefressen worden ist, können die Vergiftungserscheinungen plötzlich nach 24 Stunden auftreten, meistens dauert es aber einige Tage länger. Typisch sind Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Möglicherweise riecht der Atem stark nach Knoblauch und Zwiebeln. Andere Symptome für Zwiebelvergiftung sind Blutarmut, Apathie, Lethargie, Schwäche, blasse Schleimhäute, hohe Herzfrequenz und rasche Atmung. Es ist auch möglich, dass Blut im Urin auftritt und derselbe nach Zwiebeln riecht.

Der Tierarzt empfiehlt Besitzern, die wissen, dass ihre Katze in irgendeiner Form Zwiebeln zu sich genommen hat, dafür zu sorgen, dass das Tier genug Wasser zu sich nimmt. Sie sollten Futter mit hohem Eiweißgehalt zu füttern und die Katze wieder in der Praxis vorstellen, wenn Anzeichen einer Blutarmut vorliegen (blasse Schleimhäute, Lethargie, Schwäche, dunkler Urin).

In sehr schweren Fällen mit kritisch erkrankten Patienten mag eine Zufuhr von extra Sauerstoff oder eine Bluttransfusion nötig sein .

 

Weintrauben und ihre getrockneten Varianten

Obwohl akutes Nierenversagen nach dem Verzehr von Weintrauben und ihren getrockneten Formen (Rosinen, Sultaninen, Korinthen) bei Hunden häufig dokumentiert wurde,  gibt es auch wenige Fälle, in denen von solchen Vergiftungen bei Katzen berichtet wird.

Vergiftungserscheinungen umfassen Erbrechen, Durchfall, blutigen Kot, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Schwäche und Lethargie. Auch Nierenversagen ist möglich. Katzen, die bereits an einer Nierenerkrankung leiden haben ein höheres Vergiftungsrisiko bei Verzehr von Weintrauben und ihren Trockenfrüchten.

Falls das Produkt auch noch mit Schokolade überzogen ist, kommt die Gefahr von Schokoladenvergiftung noch hinzu.

 

Verschimmeltes Essen

Manche Lebensmittel, die von Schimmel befallen sind (inklusive Milchprodukte, Brot, Reis, Fallobst und Nüsse), ebenso wie Silage und Kompost enthalten Mycotoxine von giftigen Pilzen. Auch hier wird weniger häufig von Vergiftungen bei Katzen als bei Hunden berichtet. Bei jedem Tier, das einen Mülleimer ausgeräumt hat und bei dem plötzlich Körperzittern auftritt, sollte an diese Art von Vergiftung gedacht werden. Pilzwachstum tritt vor allem auf, wenn das Wetter warm und feucht ist.

Die Anzeichen umfassen Erbrechen, Reizbarkeit, Muskelzittern am ganzen Körper, Hecheln, erhöhte Herzfrequenz und Atmungsrate und in ganz schweren Fällen Krampfanfälle.

Die Behandlung durch den Tierarzt ist abhängig von der Schwere der Symptome und beinhaltet Infusionen, Atemüberwachung und  Temperaturkontrolle. Falls nötig muss das Tier gekühlt  oder künstlich beatmet werden.

 

Zusammenfassung

In allen Haushalten gibt es potentiell gefährliche menschliche Speisen, doch schwere Vergiftungen bei Katzen sind selten.

 

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