Welches Kätzchen passt zu uns? – oder: was wir vor der Adoption eines Kätzchens wissen müssen

Welches Kätzchen passt zu uns? – oder: was wir vor der Adoption eines Kätzchens wissen müssen

Welches Kätzchen passt zu uns?

Sie haben sich entschlossen, Ihr Leben mit einer Katze zu teilen. Das bedeutet Verantwortung für ein ganzes Katzenleben….eine Verpflichtung für die nächsten 14-15 Jahre oder auch länger. Das ist eine sehr ernst zu nehmende Aufgabe und Sie sollten diese so perfekt wie möglich erfüllen.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, eine junge Katze zu bekommen, aber wenn Sie sich einmal entschieden haben, dann müssen Sie ein Individuum, eine einzelne kleine Persönlichkeit aussuchen, die zu Ihnen und Ihren Lebensumständen passen sollte.

In den meisten Fällen sucht man nach dem Aussehen aus…eine spezielle Fellfarbe oder eine besondere Fellzeichnung. Wie auch immer….das ist nur ein winziger Punkt, ….es gibt viel mehr und wichtigeres, was man beachten sollte.

Was sollten Sie sich fragen und worauf sollten Sie achten?

Sie brauchen Informationen über die individuelle Persönlichkeit des Kätzchens, die Bedürfnisse und die Gesundheit….

Was formt die Persönlichkeit einer kleinen Katze?

Denken Sie an die verschiedenen Katzen, die Sie im Laufe ihres Lebens kennengelernt haben. Einige waren sicher besonders freundlich, einige nervös oder ängstlich, manche frech, andere möglicherweise sogar aggressiv. Die Katzen, die unser Leben kreuzen, können Hauskatzen, Freigänger, bis hin zu verwilderten Katzen sein. Wie sie zu solchen werden, hängt von ihren Eltern ab, wo sie geboren werden, in welcher Umwelt sie aufgezogen werden, welche Erfahrungen im frühen Leben – insbesondere auch mit Menschen – und auch im weiteren Leben gemacht werden. Die Summe all dessen hat einen tiefen Einfluss auf die Persönlichkeit einer kleinen Katze.

Eine Hauskatze kann man folgendermaßen definieren – zufrieden im Umfeld mit Menschen und aufgeschlossen gegenüber Zweibeinern – genau wie es die meisten Menschen wünschen. Das genaue Gegenteil ist die verwilderte Katze, ein bewundernswertes Geschöpf, die optisch der oben beschriebenen Hauskatze gleicht, zur gleichen Art gehört, sich aber doch komplett anders verhält….in der Tat mehr  wie eine Wildkatze…( dazu später mehr )

Katzen zeigen ein weites Spektrum an Persönlichkeiten. Wie stark Vertrauen oder Ängstlichkeit bei einer erwachsenen Katze ausgeprägt sind, ist abhängig von den Erfahrungen in der frühen Kindheit. Diese für das Leben prägenden Erfahrungen haben die kleinen Katzen in der Regel schon gemacht, bevor sie zu uns kommen. Sehr früh im Leben, nämlich im Alter von drei bis ca. zur siebten, achten Lebenswoche lernen die kleinen Katzen mit der Gesellschaft von Menschen umzugehen. In dieser Zeitspanne hat die kleine Katze bislang noch nicht gelernt, vor etwas Angst zu haben und ist offen für eine positive Prägung mit anderen Tieren oder auch Menschen. In dieser Zeit lernt das Kätzchen mit diesen neuen Erfahrungen umzugehen, ohne dadurch im negativen Sinne überfordert zu werden. Denken Sie an Kleinkinder, die furchtlos alles ausprobieren, alles berühren und probieren, hinfallen und wieder aufstehen…..wenn sie aber älter werden, werden sie ängstlicher und brauchen oft Rückversicherung und Bestätigung, um neue Dinge auszuprobieren.

Wenn Katzen in der Frühphase ihres Lebens keine Erfahrungen mit Menschen oder Dingen des alltäglichen menschlichen Lebens machen, dann werden diese Situationen und Begegnungen nicht als Teil des „normalen“ Katzenlebens empfunden. Erfahrungen, die nach dieser frühen Prägephase (3.- 8.Lebenswoche) stattfinden, werden zunächst mit Skepsis betrachtet. Das Kätzchen lernt Dinge zu meiden und zu fürchten, mit denen es bislang nicht konfrontiert wurde. Dieses erlernte Verhalten ist dann sehr fest fixiert. So wird eine Katze, die keinen sehr frühen Kontakt mit Menschen, Hunden oder mit den alltäglichen Dingen wie Staubsaugern, Türklingeln, schreienden und spielenden Kindern gehabt hat, unweigerlich verängstigt sein und sich dementsprechend verhalten. Die Katze wird versuchen, eine solche Situation, die sie ängstigt, zu meiden. Möglicherweise wird sie sich verstecken oder aber auch aggressiv reagieren, wenn man versucht, sie beispielsweise zu streicheln. Dies ist sehr oft bei Kätzchen einer verwilderten Mutterkatze der Fall, wo zuvor kein menschlicher Kontakt stattgefunden hat. Man denkt, man tut Gutes, die Katzen aufzuziehen und zu „zähmen“, doch es darf nicht vergessen werden, dass wir damit sehr viel Stress für die Tiere erzeugen. Die Psyche dieser Katzen hat nicht wirklich die Möglichkeit, stressfrei zu antworten, da die Kopplungen im Gehirn in der frühen Lebensphase gar nicht stattgefunden haben. Natürlich lernen Katzen auch nach der achten Lebenswoche, aber wenn das Fundament nicht steht, ist es schwer darauf aufzubauen. So wird ein ängstliches Kätzchen immer ein ängstliches Kätzchen bleiben, und auch noch so viel Zuwendung durch eine menschliche Bezugsperson wird dies merklich ändern.

Die Diskussion über die Persönlichkeit einer Katze soll neuen Besitzern helfen, zu verstehen, was diese wirklich formt. Wir wollen zeigen, welche  Voraussetzungen gegeben sein sollten, um stressfrei mit uns Menschen in engem Kontakt als Hauskatze leben zu können. Die meisten Menschen wünschen sich eine Katze, die es liebt, mit ihnen oder der Familie und Freunden zusammen zu sein. Wenn Sie aus Mitleid ein ängstliches Kätzchen wählen und davon ausgehen, das alles damit getan ist, es mitzunehmen und ihm ein schönes neues Zuhause zu geben, können Sie schwer enttäuscht werden. Es  kann dann ein sehr  langer und oft frustrierender  Weg werden, eine Beziehung aufzubauen. Das Kätzchen kann sich zu einer sehr gestressten erwachsenen Katze entwickeln, weil Sie es in eine Umgebung gebracht haben, die subjektiv sehr viele angstauslösende Situationen birgt. Wenn Sie aber ein ruhiges Leben führen, eine Katze akzeptieren, die eher schüchtern ist und sich langsam an sie gewöhnen kann, ohne dass sie ständig mit lärmenden Teenagern oder lauter Musik, Türen schlagen durch ein-und ausgehenden Besuch konfrontiert wird, dann könnte sich auch ein Kätzchen, das eine weniger charakterlich robuste Persönlichkeit hat bei Ihnen einleben. Soll Ihre Katze hauptsächlich draußen leben und wird von Ihnen als „Katze“ respektiert, die Sie sozusagen aus der Entfernung mit Futter und Pflege versorgen, die ihren natürlichen Jagdinstinkten nachgehen kann und mit Ihnen in nur sehr loser Bindung lebt, dann hat auch ein weniger menschlich orientiertes Kätzchen gute Chancen bei Ihnen ein glückliches, aber ein eher unabhängiges Leben zu führen.

Mit diesem Verständnis ausgerüstet können Sie in ein Tierheim gehen, Kontakt zu einem Züchter aufnehmen oder aber auf eine Anzeige in der Zeitung reagieren und die Fragen stellen, die nötig sind, um sicher zu gehen, dass das Kätzchen die richtigen Erfahrungen gesammelt hat, um optimal mit Ihren persönlichen Lebensumständen klar zu kommen. Für die Wahl eines Kätzchens brauchen Sie ihr Herz, aber genauso auch Ihren Verstand….ein Jungtier auszuwählen, weil es Ihnen leid tut oder Sie es aus einer schlechten Haltung befreien wollen, kann zu vielen Jahren Kummer führen und unterstützt – sicherlich zwar unbeabsichtigt – schlechte Zuchten (Sie belohnen den Züchter, indem Sie das Kätzchen kaufen). Daher sollten Sie vorab den Züchter überprüfen, indem Sie zunächst Fragen am Telefon stellen, bevor Sie hinfahren. Wenn Sie mit den Antworten auf Ihre Fragen nicht zufrieden sind, dann sollte Sie Ihr Verstand überzeugen und Sie lieber woanders nach einer Katze suchen lassen – das erspart Kummer und nicht zuletzt auch Reisezeit.

Welche Fragen sollte ich am Telefon stellen?

1. Welche Erfahrungen haben die Kätzchen in ihren ersten 8 Lebenswochen gemacht?

Wie bereits erklärt, ist dies eine sensible Lernphase. Optimal wäre, dass die Kätzchen in einer häuslichen Umgebung waren (oder während dieser Zeit dorthin gebracht wurden) und bereits  mit vielen Reizen in Kontakt gekommen sind, die mit menschlichem Leben zusammenhängen – Menschen, Geräusche, Gerüche, Besucher, Kinder, Hunde etc… Das schlimmste Szenario wäre, wenn die Kätzchen in dieser Zeit komplett isoliert von jeglichen Umweltreizen gehalten werden. In ihrer neuen Umgebung würden sie alle neuen Eindrücke als erschreckend empfinden und mit der Situation möglicherweise niemals richtig klar kommen. Dies kann in einem Tierheim oder einer Tierrettungsstation passieren, wenn die Katzen in einem Käfig gehalten werden, sich nicht mit ihnen beschäftigt wird und sie keinen alltäglichen Reizen ausgesetzt werden  – viele gute Tierheime und Auffangstationen sorgen dafür, dass die Katzen täglich mit mehreren verschiedenen Personen Kontakt haben und auch normalen Umweltreizen ausgesetzt werden, um sie optimal auf ihr zukünftiges Zuhause vorzubereiten.

Der negative Fall einer unzureichenden Reizexposition kann auch bei Zuchtkatzen vorliegen, wenn es sich um sehr viele Tiere und Würfe handelt, die der Züchter in dieser so sensiblen Lebensphase nicht so betreuen kann, damit sie zu souveränen, gut sozialisierte Hauskatzen heranwachsen können. Es ist auch ein Risiko, Kätzchen von wild lebenden Katzen aufzunehmen, z.B. Bauernhofkatzen, die in den ersten Lebenswochen keinen menschlichen Kontakt erfahren haben.

2. Wie ist das Wesen der Mutterkatze (und des Vaters, falls bekannt)

Freundlichkeit kann durch Gene beeinflusst werden und, ähnlich wie beim Menschen, haben Katzen eine genetische Komponente, wie sie auf die Welt reagieren. Manche sind frech, manche angeboren nervös oder schüchtern. Bei Haus- oder anderen Nicht-Rassekatzen ist die Kombination der Gene der einzelnen Elterntiere in der Regel nicht durch den Menschen kontrolliert, meist ist der Vater sogar unbekannt. Eine freundliche Mutter wird in der Regel freundliche Gene ebenso wie die Fähigkeit  zur entspannten und interaktiven Kommunikation mit dem Menschen an ihre Kitten weitergeben. Diejenigen Züchter, die ihre Verpaarungen kontrollieren, haben die Chance, eine freundliche Katze auch mit einem freundlichen Kater zu verpaaren, damit diese Charaktereigenschaft auch an die nachfolgende Generation vererbt wird. Es sollte im Übrigen immer möglich sein, das Muttertier und auch die Geschwistertiere sehen zu können, falls Sie einen Besuch planen.

3. Wenn ich mich für eine Rassekatze entscheide….zeigen bestimmte Rassekatzen ein spezielles Verhalten?

Jede Katze hat ihre eigene individuelle Persönlichkeit – manche sind sehr gesprächig, andere sind sehr aktiv, wieder andere eher zurückhaltend. Wie auch immer…es gibt Rassen, denen besondere Eigenschaften zugesprochen werden können – Siamkatzen, zum Beispiel, sind bekannt für ihre Gesprächigkeit und manch andere Rasse will besondere Aufmerksamkeit.

Wenn Sie eine bestimmte Eigenschaft suchen, dann sollten Sie sich vorab über die einzelnen Charaktereigenschaften bestimmter Rassen informieren….das ist natürlich keine 100 % Garantie, dass die Katze genau diese Eigenschaften zeigt, aber es ist zumindest wahrscheinlicher.

4. Welche besonderen Anforderungen stellt die neue Umgebung (nämlich ihr Haushalt) an das Kätzchen

Wenn Sie einen Hund zu Hause haben, ist es viel einfacher, wenn das Katzenkind schon Erfahrungen mit Hunden hat und keine Angst hat. Genauso ist es mit Kindern….fragen Sie, ob die Kätzchen bereits Kontakt mit Kindern hatten – diejenigen, die dies hatten, werden die höheren Stimmen ihrer Kinder oder auch deren schnelle Bewegungen beim Herumtoben nicht als Bedrohung empfinden. Wenn die Kätzchen bislang nur mit Frauen gelebt haben und bislang keine Männer kennengelernt haben, kann es sein, dass sie Angst vor tiefen lauten Stimmen zeigen, fragen Sie einfach nach, um unliebsamen Überraschungen vorzubeugen.

Die Antworten auf diese Fragen geben ihnen einen kleinen Überblick darüber, wie die Kitten bislang aufgezogen wurden und welche Fürsorge sie erhalten haben.

5. Wie kann ich die Gesundheit des Kätzchens überprüfen?

Wenn Sie eine Katze aussuchen, sollten Sie ein paar Punkte beachten. Tränende Augen oder eine laufende Nase, Niesen, schmutzige Ohren können ein erster Hinweis darauf sein, dass etwas nicht stimmt. Verschmutztes Fell oder entzündete Haut unter dem Schwanz  können ein erster Hinweis auf eine Darmerkrankung oder Wurmbefall sein. Das Kätzchen sollte gesund aussehen, munter mit klaren Augen, glänzendem Fell und sollte sich gut bewegen und spielen.

Fragen Sie, ob Sie die Geschwistertiere und die Mutter sehen können, um sich zu vergewissern, dass auch diese einen gesunden Eindruck machen.

Verlassen Sie sich auf Ihren Instinkt und hüten Sie sich davor, Geschichten zu glauben, wie: „Das tränende Auge ist gerade erst aufgetreten, es hat Zug durch das offene Fenster bekommen“ etc. …. Viele Menschen gehen mit einem Kätzchen nach Hause, dass nicht 100% gesund ist, nur weil sie dem Züchter oder der Tierschutzorganisation vertrauen, dass alles in bester Ordnung ist.

Wenn Sie das Gefühl haben, das Tierheim, der Züchter, der Privathaushalt, wo Sie das Kätzchen herholen, ist verdreckt, riecht schlimm und hat sehr viele andere Katzen und Kitten, dann seien Sie misstrauisch. Gute Hygiene ist mit Voraussetzung für ein gesundes Kitten.

Welche Fragen sollte ich stellen, damit ich sicher bin, die Bedürfnisse des Kätzchens zu erfüllen?

1. Darf ich das Kätzchen mal auf den Arm nehmen?

Fragen Sie, denn nur so können Sie feststellen, ob das Tier entspannt im Umgang mit Menschen ist. Ist es gut sozialisiert und freundlich aufgeschlossen oder wirkt es verängstigt? Nehmen Sie sich etwas Zeit dafür, ist es nur am Anfang etwas schüchtern und taut dann auf oder will es sich verstecken und zeigt Panik. Fragen Sie erneut, ob Sie den gesamten Wurf sehen dürfen, um zu schauen, wie er auf Sie, auf andere oder die Umgebung reagiert. Idealerweise sollten Sie ein Kätzchen wählen, welches auf alles adäquat reagiert.

2. Welches Geschlecht hat das Kätzchen und wie alt ist es?

Fragen Sie nach dem Geschlecht des Kätzchens und seinem Geburtsdatum. Zuchtkatzen sind bei Abgabe in der Regel 12 Wochen alt, Nicht-Rassekatzen oder Mischlinge meist um die 8 Wochen.

3. Welche Art von Fell wird das Kätzchen später haben?

Es kann schwer zu beurteilen sein, ob ein Mischlingskätzchen später langhaarig sein wird, es sei denn, die Mutter ist langhaarig (der Vater ist ja oft nicht bekannt). Sollten Sie sich für eine Rassekatze entscheiden, dann wissen Sie andererseits meist, was Sie erwartet. Eine Perserkatze braucht tägliche Fellpflege und auch andere Katzen mit etwas weniger Unterfell brauchen regelmäßiges Bürsten. Wie auch immer… wenig Fell ist nicht gleichbedeutend mit wenig Pflegeaufwand. Rex-Rassen und die haarlosen Sphynx beispielsweise nehmen viel Zeit und Mühe in Anspruch, Fell und/oder Haut gesund und sauber zu erhalten.

4. Was für weitere Bedürfnisse hat das Kätzchen, jetzt und auch in Zukunft?

Manche Rassen, wie Perser oder Exotic Shorthair haben sehr flache Gesichter. Dadurch, dass die Gesichter so flach gezüchtet werden, ist der Tränennasenkanal häufig nicht richtig angelegt. Die Tiere leiden unter dem Tränenfluss, der nicht natürlicherweise im Auge ablaufen kann, sondern über den Augenrand herausläuft. Das führt zu Verschmutzungen und oftmals auch zu chronischen Entzündungen der Augenumgebung, die für die Katzen sehr unangenehm sein können. Besitzer müssen in der Lage sein, die Augen und das Gesicht der Katze regelmäßig zu pflegen, damit es erst gar nicht zu Hautirritationen kommt. Andere Rassen mit eher spitz zulaufenden Gesichtern haben oft tiefer liegende Augen, die ebenfalls spezieller Pflege bedürfen.

Fragen sie nach Impfungen – die meisten Rassekatzen werden bereits eine oder zwei Impfungen erhalten haben, bevor sie zum neuen Besitzer kommen, aber lassen Sie sie sich den Impfpass geben und verlassen Sie sich nicht auf mündliche Zusagen. Katzen aus dem Tierheim haben in der Regel auch bereist eine Impfung erhalten, abhängig vom Alter der Abgabe. Wie gesagt denken Sie an den vom Tierarzt unterschriebenen und gestempelten Impfpass.

Sind die Kitten entwurmt und gegen Flöhe behandelt? Wenn ja wann und womit?

Hat das Kätzchen andauernde gesundheitliche Probleme? Braucht es Medikamente? (Wenn dies der Fall ist und Sie sich dennoch für das Tier entscheiden, fragen Sie um Rat, wie Sie gegebenenfalls Tabletten, Augen- oder Ohrentropfen applizieren sollen, damit Sie wissen, was Sie tun müssen).

Wenn Sie eine Rassekatze vom Züchter zu sich nehmen, fragen Sie nach Tests für eventuelle Erbkrankheiten.

1. Wie viel Aufmerksamkeit und Zuwendung braucht das Kätzchen jetzt und in Zukunft?

Manche Rassen brauchen mehr Aufmerksamkeit und Gesellschaft als andere, andere sind eher unabhängige Charaktere. Noch einmal: Überlegen Sie genau, wer zu Ihnen passt. Überlegen Sie sich, ob es nicht besser ist, direkt zwei Tiere zu nehmen, die sich miteinander beschäftigen können, wenn Sie zum Beispiel berufstätig und viel außer Haus sind.

2. Welches Futter wird aktuell gegeben und welches Katzenstreu wird benutzt?

Fragen Sie nach Futter und Marke der Katzeneinstreu. Hinterfragen Sie aber das Futter z.B. bei Ihrem Tierarzt, denn oft wird aus Kostengründen ein minderwertiges Futter verwendet. Falls Sie das Futter wechseln, machen Sie es in kleinen Schritten, damit sich der Magen-Darmkanal des Kätzchens an das neue Futter gewöhnen kann.

3. Fragen Sie, was passiert, wenn das Kätzchen in den nächsten Tagen Symptome einer Erkrankung zeigt?

Wenn Sie das Kätzchen übernehmen, kann es sein, das es sich möglicherweise schon mit etwas angesteckt hat, die Erkrankung aber noch nicht ausgebrochen ist. Manche Züchter oder Tierheime bieten Ihnen an, beim eigenen Haustierarzt eine Untersuchung durchführen zu lassen oder sich an entstehenden Kosten zu beteiligen, wenn eine Erkrankung unmittelbar nach der Übernahme festgestellt wird. Manche Züchter haben dafür auch eine extra Versicherung. Fragen Sie nach und lesen sie den Vertrag gut durch.

Stellen Sie sich darauf ein, in bestimmten Fällen NEIN zu sagen.

Sie sollten auch damit rechnen, dass Sie wieder gehen müssen, auch wenn es noch so schwer fällt. Sie sollten kein Kätzchen aus Mitleid, weil es beispielsweise krank oder ängstlich ist, mit nach Hause nehmen…. nur um es zu „retten“.

Das klingt sehr hartherzig, aber es macht wenig Sinn, ein Kätzchen zu nehmen, was lebenslang gesundheitliche oder das Verhalten betreffende Probleme hat. Es sei denn, Sie sind sich dessen zu 100% bewusst und lassen sich auf eine oftmals schwierige und langwierige und manchmal nicht lösbare Aufarbeitung der Problematik ein. Denken Sie immer daran, dass manch zwielichtige „Züchter“ und Tierschutzorganisationen gerade mit Ihrem Mitleid rechnen. Wenn Sie solch einen Verdacht haben, dann wenden Sie sich an das zuständige Veterinäramt.

Machen Sie ihre Hausaufgaben

Machen Sie erst Ihre Hausaufgaben und gehen dann zum ersten Treffen.

Die meisten Züchter werden Sie zunächst zu einem ersten Besuch bitten, wenn die Kitten noch etwas kleiner sind und noch nicht abgegeben werden (die meisten Zuchtverbände reglementieren die Abgabe der Kätzchen auf ein Mindestalter von 12 Wochen und schreiben mindestens eine Impfung vor Abgabe vor). Gehen Sie nicht von einem Züchter zum nächsten innerhalb kurzer Zeit. Sie könnten eventuell Viren von einem zum anderen Züchter verschleppen – Züchter sind in dieser Hinsicht oft sehr streng aus Angst vor übertragbaren Erkrankungen auf ihre eigene Zucht. Ein guter Züchter, ein gut geführtes Tierheim oder eine gute Tierschutzorganisation wird immer prüfen, ob Sie für das Kätzchen die erforderlichen Voraussetzungen erfüllen, wird Sie beraten und Ihnen viele Informationen geben.

Sie sollten Ihnen Hilfe und Ratschläge geben, wenn Sie diese brauchen….und sie wollen von Ihnen hören, wenn es Probleme gibt.

Sie sollten auch bereit sein, das Kätzchen zurück zu nehmen, wenn es ernste Probleme gibt. Das passiert nicht oft, denn in den meisten Fällen haben sich die neuen Besitzer bereits so verliebt, dass sie es nicht mehr zurückgeben wollen.

Wissen und Information ist der Schlüssel…Unwissenheit ist weder eine Entschuldigung dafür, Katzen zu züchten, die krank oder schlecht sozialisiert sind, noch sie zu erwerben.

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